Es gibt einfach Tage, die braucht wirklich kein Mensch! Das kennt doch jeder von uns: Morgens verpennt, Kaffee ist alle, Kind möchte nicht in den Kindergarten oder in die Schule und schreit rum wie am Spieß, man ist eh schon spät dran und steht trotzdem noch im Stau, wichtige Unterlagen zu Hause vergessen, schon 30 WhatsApp-Nachrichten auf dem Handy und mindestens 3 wütende Anruf, wo man denn wohl bleibt und ob man überhaupt noch kommt… Da können dann einfach Kleinigkeiten das Fass zum Überlaufen bringen. Wie zum Beispiel dieser Hundehaufen: Weit und breit ist der Gehweg sauber, es gibt nur eine einzige Tretmine und an Tagen wie diesen tritt man selbstverständlich mitten hinein!
Das Ganze ist natürlich frei erfunden, aber passiert vielen Menschen Tag für Tag. Gerade jetzt, wo es stark auf die Meisterprüfung zugeht, wurde ich immer wieder gefragt: „Was macht ihr eigentlich genau im Meisterkurs in der Handwerkskammer?“ Das Foto ist meine Antwort darauf. Natürlich handelt es sich hier nur um ein Beispiel der Dinge, die wir lernen und machen, aber mit Vertragsrecht, Bildbearbeitungstechniken oder Berechnungen zur Schärfentiefe etc. möchte ich hier wirklich niemanden langweilen. In gewissen Abständen werden wir gebeten, Bilder zu bestimmten Themen anzufertigen und zu präsentieren. Das Thema zu diesem Bild hieß: „Auch das noch!“
Allein das Shooting vorzubereiten war ein Megaspaß! Der Scheißhaufen bestand aus Mehl, Thunfisch, Sojasauce und Lebensmittelfarbe und wurde von mir persönlich angefertigt. Er wäre also, theoretisch gesehen, essbar gewesen, was aber natürlich niemand probieren wollte. Die Masse wurde dann kurzerhand in einen Gefrierbeutel gepackt und auf ging es zur Shooting-Location in Dortmund, Phönix-West. Als Model musste wieder mal mein lieber Ehemann herhalten. Aber er ist einfach für alle Dinge, die mit Mimik und Schauspiel zu tun haben, die beste Besetzung und als Businessman sehr authentisch.
Erstmal haben wir mindestens 4 Mal den Wagen umgeparkt, weil immer entweder ein Baum, ein Schild oder ein Gullydeckel im Weg war. Nachdem ich dann das komplette Lichtequipment rund um das Auto aufgebaut hatte, lag ich ausgestreckt auf einer Liegenauflage mitten auf der eiskalten Straße, während mein Mann die wunderbare Sitzheizung des Autos genießen konnte. Wir hatten auch 2 sehr interessierte Zuschauer: Einen Jogger und einen Fahrradfahrer, die in regelmäßigen Abständen an uns vorbei liefen oder fuhren. Zu guter Letzt wurde dann der Hundehaufen auf der Straße platziert und das Foto entstand. Dummerweise waren auf der Straße überall Kameras, die die Parkplätze überwacht haben. Wenn sich tatsächlich im Nachhinein jemand die Bänder angesehen hat, hatte dieser jemand in jedem Fall was zu lachen. Ein Wunder, dass wir nicht direkt Besuch von der Polizei bekommen haben, was wir denn da Skurriles veranstalten!